Die Nachhaltigkeitsberichterstattung und der hohe Bedarf an Fachpersonal

Für deutsche Unternehmen rückt die Nachhaltigkeitsberichterstattung als Instrument der transparenten Kommunikation immer stärker in den Fokus. Wird sie zu einem entscheidenden Faktor für den zukünftigen Unternehmenserfolg? Bietet sie Chancen? Wo liegen die Herausforderungen? Fragen über Fragen…

Wachsende Anforderungen und Erwartungen:

Deutschland hat sich in den letzten Jahren zu einem Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit entwickelt. Gesetzliche Vorgaben, wie das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz, sowie steigende Erwartungen von Investoren, Kunden und anderen Stakeholdern treiben die Nachfrage nach Nachhaltigkeitsberichten voran.

Das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz, das auf EU-Vorgaben basiert, verpflichtet große Unternehmen zur Offenlegung von nicht-finanziellen Informationen, einschließlich Nachhaltigkeitsaspekten. In der Branche wird hier von „ESG“ gesprochen: Environment (Umwelt), Social (Soziales), Governance (Unternehmensführung). Diese rechtlichen Anforderungen sollen Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen messbar machen und Verbesserungspotentiale aufzeigen.

Neben der Öffentlichkeit steigen die Erwartungen insbesondere auch bei Investoren, die Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Entscheidungsfindung einbeziehen. Nachhaltigkeitsberichte dienen als Informationsquelle, um die Nachhaltigkeitsperformance eines Unternehmens zu bewerten. Kunden werden ebenfalls zunehmend sensibilisiert und bevorzugen Unternehmen, die soziale Verantwortung übernehmen und umweltfreundliche Praktiken anwenden.

Wettbewerbsvorteile und Imagebildung:

Nachhaltigkeitsberichte ermöglichen es Unternehmen, ihre Maßnahmen und Erfolge in den Bereichen Umweltschutz, Sozialstandards und ethisches Handeln zu präsentieren. Eine glaubwürdige Nachhaltigkeitsstrategie kann die Attraktivität für Kunden, Mitarbeiter und Investoren steigern. Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsleistung transparent kommunizieren, können dadurch einen Wettbewerbsvorteil erlangen.

Durch die Veröffentlichung von Nachhaltigkeitsberichten zeigen Unternehmen, dass sie über ihre wirtschaftliche Leistung hinaus Verantwortung übernehmen. Sie demonstrieren ihr Engagement für soziale und ökologische Belange und stärken damit ihr Image als verantwortungsbewusste Akteure. Ein positives Nachhaltigkeitsimage kann das Vertrauen der Kunden stärken, neue Marktchancen eröffnen und die Beziehung zu den Stakeholdern verbessern.

Risikomanagement und Stakeholder-Engagement:

Die Nachhaltigkeitsberichterstattung hilft Unternehmen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit ökologischen und sozialen Aspekten zu identifizieren. Indem sie sich mit Stakeholdern austauschen, können Unternehmen potenzielle Konflikte frühzeitig erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen. Eine transparente Kommunikation fördert das Vertrauen der Stakeholder und erleichtert die Zusammenarbeit.
Stakeholder für Nachhaltigkeitsberichterstattung können sein:

  • Privatpersonen (Endkunde)
  • Investoren
  • Lieferanten
  • NGOs

Zukunftsorientierte Unternehmensführung vs. Personalbedarf:

Die Nachhaltigkeitsberichterstattung unterstützt also Unternehmen bei der Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in ihre Geschäftsstrategie. Sie eröffnet Möglichkeiten zur Innovationsförderung, effizienteren Ressourcennutzung und langfristigen Wertsteigerung. Doch gibt es dafür auch geeignetes Personal? In einem jüngst erschienenen Artikel von Lukas Bay im Handelsblatt schlagen Finanzchefs dahingehend bereits Alarm. In einer Umfrage unter 80 CFOs fürchtet jeder vierte, die gesetzlichen Anforderungen für Nachhaltigkeit nicht erfüllen zu können, die an sein Unternehmen gestellt werden. Ein weiteres Viertel sieht sich außerstande, Nachhaltigkeit überhaupt in die Unternehmenssteuerung zu integrieren. Und 83 Prozent rechnen damit, dass sich die Probleme noch verschärfen werden. Es fehlt, so der Tenor, an qualifiziertem Personal.

Fazit:

Gut ausgebildeten Arbeitnehmer:innen bietet dieser „Need“ eine Vielzahl von Chancen. Mit der wachsenden Bedeutung der Nachhaltigkeitsberichterstattung sind Fachkräfte mit fundierten Kenntnissen im Bereich ESG (Environmental, Social, Governance) gefragt wie noch nie. Es winkt eine vielversprechende Karriere in Unternehmen unterschiedlicher Branchen, Beratungsunternehmen, Rating-Agenturen oder auch bei nachhaltigkeitsorientierten Investmentfonds.

Die steigende Nachfrage nach ESG-Experten bietet nicht nur gute Jobaussichten, sondern auch die Möglichkeit, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft und Umwelt zu leisten. Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zu unterstützen, Risiken zu minimieren und positive Veränderungen zu bewirken ist ethisch gesehen nicht die schlechteste Jobumschreibung.

Es ist Zeit, sich ein breites Spektrum an Kenntnissen anzueignen, darunter neben dem Fachwissen in den relevanten Bereichen auch analytische Fähigkeiten und die Fähigkeit zur strategischen Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Unternehmensentscheidungen.

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