Angst vor der Bibu Prüfung? Nicht mit uns!

In wenigen Tagen ist es soweit. Die IHK Prüfungen stehen vor der Tür. Doch wie sieht die optimale Prüfungsvorbereitung aus und mit welchen Tipps kommt man sicher durch die Prüfung? Wir klären auf!

Zulassung zur Prüfung: Schneller geht´s fast nicht

"Wer A sagt, muss auch B sagen" heißt es. Das gilt auch in der Weiterbildung. In der Regel folgt im Anschluss eines Lehrgangs auch eine entsprechende Prüfung. Diese lag für viele noch vor kurzem in weiter Ferne doch rückt sie am Ende meist schneller näher als gedacht.

Doch fangen wir erstmal vorne an: Am 23.12.2020 wurde eine neue Rechtsverordnung für die IHK Bilanzbuchhalter-Prüfungen veröffentlicht, die zum 24.12.2020 in Kraft trat. Die wohl größte Änderung hierbei ist der schnellere Zugang zur Prüfung. Waren bei der alten Rechtsverordnung nach der klassischen kaufmännischen Ausbildung noch 3 Jahre Berufserfahrung nötig, fällt diese nun komplett weg. Somit hat die „frischausgebildete“ Kauffrau bzw. der „frischausgebildete“ Kauffmann die Möglichkeit, direkt mit der Vorbereitung auf die IHK-Prüfung zu starten. Auch der Zugang mit einem abgeschlossenen wirtschaftswissenschaftlichen Studium verkürzt sich von zwei auf ein Jahr. Liegen weder kaufmännische Ausbildung noch ein Studium vor, reichen nun auch fünf statt der bisher verlangten sechs Jahre Berufspraxis. Der Grund für die wohl größte Änderung beim Zugang für die Ausbildungsberufe ist schnell erklärt: Im BBiG schreibt einen Regelzugang ohne Wartezeiten zur Prüfung vor. Das Ergebnis: Die Wartezeit entfällt. ABER: An jeder der drei Prüfungstage muss der Prüfling mindestens 50 Punkte (ausreichend) erreichen. Wer diese magische Marke in den einzelnen Prüfungen nicht erreicht, besteht nicht. Ein kleines, aber entscheidendes Detail.
Der nachfolgende Beitrag dient als Orientierungshilfe für alle Lehrgangsteilnehmer und die, die es werden wollen. Mit uns, sind Sie vor allen Überraschungen gefeit.

Gliederung der Prüfung

Die Bilanzbuchhalterprüfung zählt zwar zu den anspruchsvollsten Fortbildungsprüfungen der IHK, stellt im Gegenzug aber auch einen der am höchsten angesehenen Abschlüsse dar.
Die Prüfung zum Bilanzbuchhalter findet deutschlandweit jeweils an zwei Terminen sowohl im Frühjahr als auch im Herbst statt und gliedert sich in einen schriftlichen und mündlichen Prüfungsteil.

1. Schriftliche Prüfung

Die schriftliche Prüfung lässt sich unterteilen in drei separate Aufgabenstellungen mit jeweils einem anderen fachlichen Schwerpunkt: Jahresabschluss (HGB/IFRS), Jahresabschlussanalyse und Steuern. Dabei beziehen sich alle drei Klausuren auf die Beschreibung einer betrieblichen Situation. Ergänzend dazu werden die Themengebiete Finanzen, Kosten- und Leistungsrechnung, internes Kontrollsystem sowie Kommunikation, Führung und Zusammenarbeit den drei Schwerpunkten passend zugeordnet und mitgeprüft. Den Prüfungsteilnehmern wird für jede Aufgabenstellung eine Bearbeitungszeit von 240 Minuten gewährt.

Merke

Bei der Bilanzbuchhalter IHK-Prüfung kommt es darauf an, das gelernte Fachwissen und die theoretischen Kenntnisse an konkreten Fällen anwenden zu können. Sinnvolle Lösungsansätze und nachvollziehbare Lösungswege bringen oft entscheidende Punkte. In vielen Fällen führt jedoch mangelnde Klausurtechnik dazu, dass Punkte verschenkt werden.

2. Mündliche Prüfung

Die Prüfungsergebnisse werden den Kandidaten ca 10-12 Wochen nach der schriftlichen Prüfung in Form der sog. Ergebnismitteilung schriftlich zugesandt.
Gleichzeitig erhalten die Kandidaten die Einladung zur mündlichen Prüfung inklusive Angaben zum/zur Prüfungsdatum und -uhrzeit. Die Einladung erfolgt spätestens sieben Tage vor dem mündlichen Prüfungstermin.
Die mündliche Prüfung setzt sich zusammen aus einer Präsentation (max. 15 Minuten) und einem unmittelbar anschließendem Fachgespräch (max. 30 Minuten). Auch wenn es im Bezug auf die neue Prüfungsordnung noch keine verlässlichen Daten gibt, scheint die mündliche Prüfung für viele Kandidaten eine größere Hürde darzustellen.

2.1 Präsentation

Die mündliche Bilanzbuchhalter-Prüfung beginnt traditionell mit dem Vortrag einer 15-minütigen Präsentation. Innerhalb dieses Prüfungsteils sollen die Teilnehmer ihre praktischen Fähigkeiten unter Beweis stellen, in dem sie ein komplexes Problem in der betrieblichen Praxis erfassen, darstellen und lösen.
Dank der aktuellen Prüfungsordnung haben die Prüfungsteilnehmer nun einen entscheidenden Vorteil gegenüber älteren Prüfungsordnungen. Sie können das Thema der Präsentation selbst wählen und zu Hause vorbereiten. Dieser selbst gewählte Sachverhalt wird dann zusammen mit einer Gliederung sowie einer Kurzbeschreibung zum Termin der dritten schriftlichen Prüfung bei der IHK eingereicht.

2.2 Themenwahl

Das von den Prüfungsteilnehmern gewählte Thema muss aus dem Handlungsbereich Jahresabschlüsse aufbereiten und auswerten“ stammen. Viele ausgesuchte Themen sind ungeeignet, da sie kein betriebliches Problem in der Praxis beschreiben. Hier ist jedoch große Vorsicht geboten, da ein falsch gewähltes Thema das Nichtbestehen der Prüfung zur Folge haben könnte.

Viele Teilnehmer haben erhebliche Schwierigkeiten, ein geeignetes Thema zu formulieren,. Dabei kann es hilfreich sein, bei der Suche in mehreren Schritten vorzugehen.

  1. Wählen Sie eine geeignete Kennzahl aus (z.B Anlageintensität).
  2. Formulieren Sie ein Problem mit dieser ausgewählten Kennzahl

(z.B. wird beklagt, dass die ausgesuchte Kennzahl für einen möglichen Investor zu hoch sei)

  1. Bennen Sie einen Auftrag

(z.B. wurde Ihnen aufgelegt, die Anlageintensität zu analysieren)

  1. Lösung des Problems

2.3 Tipps Präsentation

  • Zeigen Sie zu Beginn der Präsentation ihre erarbeitete Gliederung. Für eine bessere Orientierung wäre es hilfreich, diese dauerhaft z.B. auf dem Flipchart eingeblendet zu lassen.
  • Machen Sie sich rechtzeitig Gedanken über die Auswahl des Themas. Dieses ist schon zum Termin der dritten schriftlichen Prüfungsleistung dem Prüfungsausschuss einzureichen. (Wichtig!)
  • Nutzen Sie geeignete Medien für Ihre Präsentation und erkundigen Sie sich bei der zuständigen IHK-Stelle, welche zur Verfügung stehen bzw. mitgebracht werden dürfen. (z.B. Beamer, Pinnwand, Flipchart etc.). Nutzen Sie nur Medien, die sie letztendlich auch beherrschen.
  • Gestalten Sie Ihre Folien anschaulich und interessant. Diese sollen durch den Einsatz von Grafiken, Fotos und Logos Interesse wecken.
  • Für ein besseres Verständnis, stellen Sie den Prüfern während der Präsentation ein Handout zur Verfügung. Dieses soll die Nachvollziehbarkeit  der Kennzahlenberechnung erleichtern. Geben Sie dieses Handout jedoch erst aus, wenn Sie auch über diese Zahlen sprechen.
  • Treten Sie selbstsicher auf und sprechen Sie während der Präsentation deutlich und ruhig. Damit vermitteln Sie dem Ausschuss Sicherheit und den Eindruck, dass Sie die Materie beherrschen. Denn neben dem Inhalt wird auch die Kommunikationsfähigkeit von den Prüfern bewertet.
  • Bauen Sie wenn möglich eine clevere Überleitung zum Fachgespräch ein. So können Sie zum Beispiel am Ende der Präsentation fragen, ob Anmerkungen zu den dargelegten Ausführungen bestehen.

3. Fachgespräch

Unmittelbar nach der gehaltenen Präsentation erfolgt das ca. 30-minütige Fachgespräch. Im Fachgespräch sind neben dem Handlungsbereich „Jahresabschlüsse aufbereiten und auswerten“ mind. zwei weitere Handlungsbereiche zusätzlich einzubeziehen.

4. Bewertung

Nach der neuen Prüfungsordnung hat das Fachgespräch gegenüber der Präsentation klare Priorität. Daher geht die Bewertung der Präsentation nur zu einem Drittel in die Endnote der mündlichen Prüfung ein. Die Gesamtnote des geprüften Bilanzbuchhalters wird aus dem arithmetischen Mittel der schriftlichen und mündlichen Prüfung ermittelt.

Präsentation

Fachgespräch

Eröffnung

  • Vorstellen, Begrüßung
  • Thema/konkretes Ziel genannt
  • Ablauf, Inhalt kurz vorgestellt

Hauptteil

  • Thema überzeugend und prägnant dargestellt
  • Analyse und Einordnung des betrieblichen Handlungsauftrages
  • Entwicklung und Strukturierung eines Lösungsweges

Zusammenfassung

  • Kernaussagen zusammengestellt
  • Wurde Ziel innerhalb des zeitlichen Rahmens erreicht

Medieneinsatz

  • Medien angemessen gewählt
  • Handhabung
  • Lesbarkeit/Visualisierung angemessen
  • Stimme (Lautstärke, Stimmlage)
  • Artikulation (Ausdruck, Sprachtempo)
  • Körpersprache (Blickkontakt, offene Gestik, Mimik, Haltung)
  • Wurde Interesse geweckt?

Fachwissen

  • Problemerfassung
  • Einbringung fachlicher Berufserfahrung
  • Praxisorientierte Anwendung
  • Argumentation und Begrüßung

Gesprächsführung

  • Zielstrebige Abwicklung der Aufgabenstellung
  • Behandlung von Einwänden
  • Rhetorik, z.B. Stimme, Artikulation, Körpersprache
  • Situationsbezogene Verständigung/Aussagen
  • Kommunikationsverhalten aktiv/passiv

Abb.: vgl. DIHK-Informationen zur Präsentation und zum Fachgespräch bei kaufm. Fortbildungsprüfungen für Prüfungsteilnehmer, Bildungsträger und Dozenten, S. 4
 

Sie wollen sich nach der schriftlichen Prüfung auf den mündlichen Teil vorbereiten? Kein Problem!

Intensivlehrgänge

Dieser Lehrgang macht Sie fit für die mündliche Prüfung. Die ideale Vorbereitung auf die Präsentation und das Fachgespräch

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